Dem Schmerz davonlaufen – Warum Sport Schmerzen lindert und was das für die Therapie bedeutet
Das letzte Viertel läuft, Marcel zieht zum Korb, tritt auf den Fuß seines Gegenspielers und knickt um. Nach einem kurzen Schock-Moment steht er auf, macht ein paar Schritte, läuft, springt und merkt: Keine Schmerzen, alles gut. In den letzten sieben Minuten erzielt er noch acht Punkte und seine Mannschaft gewinnt das Spiel. In der Umkleidekabine dann der Schock: Der Knöchel ist dick und blau, auf der Heimfahrt fängt es an zu wummern. Das MRT eine Woche später zeigt, dass nach dem Umknicken keinesfalls alles in Ordnung war, denn zwei Außenbänder sind gerissen. Wie kann es sein, dass Marcel trotz dieser Verletzung keinen Schmerz verspürt hat?
Fälle wie die von Marcel treten im Sport regelmäßig auf und beschäftigen die Sport- und Schmerzmedizin schon seit den späten 70er-Jahren. Im unscheinbaren, sehr kleinen Artikel “The Painlessness of The Long Distance Runner”, veröffentlichten Black et al. [1] 1979 einen Versuch, in dem die Schmerzsensibilität vor und nach dem Laufen erfasst wurde. Eine Druckmanschette, die den Arm abschnürte, diente dabei als Testreiz, der vor und nach einem Lauf über eine Distanz von 8.500 Metern gesetzt wurde. 15 Mal innerhalb eines halben Jahres kam bei dem Experiment mit lediglich einem Probanden dasselbe Ergebnis heraus: Der Druck, den der Läufer als schmerzhaft empfand war nach dem Laufen höher, als vorher. Das Laufen zeigte reproduzierbar einen schmerzlindernden Effekt, der im Laufe der Jahre “Exercised Induced Hypoalgesia (EIH) oder auf deutsch “Trainingsinduzierte Hypolagesie” getauft wurde.
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