Therapeutische Allianz – ein entscheidender Faktor in der Rückenschmerz-Rehabilitation

Jeder Mensch hat gute und schlechte Tage. Wie sieht das bei uns Therapeuten aus? Hat unser Verhalten und unsere Kommunikation einen Einfluss auf die Ergebnisse des Patienten? Tatsächlich spielt die sogenannte therapeutische Allianz zwischen Patienten und Physiotherapeuten eine entscheidende Rolle im Therapieprozess, insbesondere bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Rückenschmerzen [1], [2], [3].
Rückenschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und stellen eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem dar. Effektive Behandlungsmethoden sind daher essenziell, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren [4]. In der Physiotherapie wird zunehmend erkannt, dass neben den praktischen Fähigkeiten des Therapeuten auch die zwischenmenschliche Beziehung – die sogenannte therapeutische Allianz – entscheidend für den Therapieerfolg ist. Diese Allianz umfasst Aspekte wie Vertrauen, Kommunikation, Einfühlungsvermögen und Zusammenarbeit zwischen Patient und Therapeut. Studien haben gezeigt, dass eine starke therapeutische Allianz mit besseren Behandlungsergebnissen und einer höheren Patientenzufriedenheit einhergeht [2], [3].
Dennoch bleibt unklar, wie Patienten ihre Erwartungen und Erfahrungen in Bezug auf diese Allianz wahrnehmen und wie sich diese auf den langfristigen Erfolg der Therapie auswirken. Die vorliegende Studie widmet sich diesem Thema und untersucht die Erwartungen der Patienten an die therapeutische Allianz vor der Behandlung sowie ihre Erfahrungen nach Abschluss der Physiotherapie für Rückenschmerzen, einschließlich einer Nachverfolgung über sechs Monate. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie die therapeutische Beziehung den Verlauf und die Ergebnisse der Behandlung beeinflusst und welche Implikationen sich daraus für die Praxis der Physiotherapie ergeben [1].