Time to Rethink: Sollten wir eine Skapula-Dyskinesie überhaupt untersuchen?
Du erinnerst dich sicher noch an deine Ausbildung: Wahrscheinlich wurde auch dir beigebracht, wie entscheidend es ist, die Bewegung des Schulterblatts im Zusammenspiel mit dem Schultergelenk genau zu beobachten – insbesondere bei Patienten mit Schulterschmerzen. Die Schulterblatt-Dyskinesie (Scapular Dyskinesis, SD) wurde lange als einer der Hauptfaktoren für Schulterprobleme angesehen. Oft wird vermittelt, dass eine abnormale Bewegung des Schulterblatts die Funktion des gesamten Schultergelenks stört und somit in direktem Zusammenhang mit Schulterschmerzen stehen kann. Frühere Studien bestätigten dies, indem sie zeigten, dass SD bei Menschen mit Schulterschmerzen häufig vorkommt und zur Fehlbelastung sowie Schädigung des Schultergelenks beitragen kann. [2][3] Besonders Athleten in Überkopfsportarten, wie Schwimmer oder Baseballspieler, sind häufig von SD betroffen, was das Risiko für Schulterverletzungen erhöhen kann. [4]
In den letzten Jahren haben neue Forschungen begonnen, diese Vorstellung infrage zu stellen. Eine aktuelle Untersuchung legt nahe, dass SD vielleicht nicht der einzige Risikofaktor ist. [5] Bei asymptomatischen Athleten könnte SD sogar eine normale Anpassung an die wiederholten sportlichen Belastungen sein, ohne dass dies zwangsläufig zu Verletzungen führt.
Diese neuen Erkenntnisse werfen eine spannende Frage auf: Sollten wir SD wirklich immer als abnormales Phänomen betrachten oder ist sie in bestimmten Fällen eine natürliche und vielleicht notwendige Anpassung des Körpers an intensive sportliche Anforderungen?
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