Zum Inhalt springen

Rotator cuff related shoulder pain – was steckt dahinter?

Lea Schütt

Schulterschmerzen gehören zu den häufigsten muskuloskelettalen Beschwerden in der physiotherapeutischen Praxis – besonders im subakromialen Bereich. Häufig wird dabei immer noch die Diagnose „Impingement“ gestellt. Doch genau hier beginnt das Dilemma: Der Begriff suggeriert eine strukturelle Enge, mechanische Reibung oder gar Einklemmung, die nur operativ gelöst oder entfernt werden könne. Diese Vorstellung kann Patient:innen verunsichern, Angst vor Bewegung erzeugen und das Vertrauen in eine konservative Therapie untergraben.
Inzwischen zeigt die Evidenz jedoch klar: Die meisten dieser Beschwerden lassen sich unter dem Begriff Rotator Cuff Related Shoulder Pain (RCRSP) besser und neutraler beschreiben – ohne kausale Vermutungen, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. RCRSP ist ein klinisches Sammelkonzept, das die Komplexität dieser Problematik besser widerspiegelt – multifaktoriell, häufig reversibel und gut konservativ behandelbar.
Trotz dieser Erkenntnisse hält sich der „Impingement“-Begriff hartnäckig – mit potenziell negativen Auswirkungen auf das Behandlungsergebnis. In diesem Beitrag geht es gezielt um die konservative Behandlung von RCRSP – nicht um die Nachbehandlung nach einer Schulteroperation. Dieser Beitrag möchte genau hier ansetzen: mit einem kritischen Blick auf Diagnostik, Kommunikation und therapeutische Entscheidungsfindung im Umgang mit Schulterschmerzen.

Jetzt Mitglied der DK Academy werden und diesen Artikel weiterlesen

Bereits Mitglied? Jetzt einloggen