Häufigkeit von Rückenschmerzen und damit verbundene biopsychosoziale Faktoren bei Patienten mit Adoleszenten-Idiopathischer Skoliose (AIS)

Adoleszenten-Idiopathische Skoliose (AIS) ist die häufigste Form der Wirbelsäulendeformität im Jugendalter, die weltweit Millionen von jungen Menschen betrifft. Charakterisiert ist sie durch eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule ohne klar erkennbare Ursache. Während die strukturelle Verformung der Wirbelsäule im Mittelpunkt der medizinischen Diagnostik und Therapie steht, bleibt die Schmerzsymptomatik, die viele AIS-Patienten erleben, häufig unerforscht. Rückenschmerzen bei dieser Patientengruppe sind wahrscheinlich ein zentrales Anliegen, da sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können [1].
Frühere Studien untersuchten die Beziehung zwischen der Schwere der Wirbelsäulenkrümmung und dem Auftreten von Rückenschmerzen, jedoch mit widersprüchlichen Ergebnissen. Während einige Forschungsergebnisse eine direkte Korrelation zwischen der Krümmungsgröße und der Schmerzintensität nahelegen [2], weisen andere darauf hin, dass psychosoziale Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen könnten [3].
Vor diesem Hintergrund zielt die Studie dieses Reviews darauf ab, das Verständnis für die Prävalenz und die Faktoren, die mit Rückenschmerzen bei AIS-Patienten verbunden sind, herauszufinden. Insbesondere wird untersucht, wie häufig Rückenschmerzen auftreten und inwieweit sie mit der Schwere der Skoliose sowie mit biopsychosozialen Faktoren wie Schlafqualität und psychischer Gesundheit in Verbindung stehen. Die Erkenntnisse dieser Studie könnten Unterstützung für die Gestaltung von Behandlungsstrategien bei AIS liefern, die über die Korrektur der Wirbelsäulenkrümmung hinausgehen.