No Pain no Gain… and no Migraine? Was sind die richtigen Parameter für aerobes Training bei Migräne?

Mit einer weltweiten Prävalenz von 15-18 Prozent ist Migräne eine häufige Erkrankung, deren Auswirkungen viele Betroffene in ihrem Leben beeinflussen [1]. Laut der Global Burden of Disease Study der WHO, welche die Belastung von Krankheiten auf das Individuum und die Gesellschaft wiedergibt, ist Migräne die zweithäufigste neurologische Erkrankung weltweit und verursacht mehr Beeinträchtigungen als alle anderen neurologischen Erkrankungen zusammen [2]. So ist es nicht verwunderlich, dass die Krankheit weltweit die führende Ursache für Lebensjahre mit Einschränkungen bei Personen unter 50 Jahren ist [3].
Zwar sind wissenschaftliche Studien zu dem Thema Bewegungstherapie bei Migräne noch begrenzt, doch die vorhandene Evidenz zeigt positive Ergebnisse. Aerobes Training kann bei Migränepatient*innen die Häufigkeit und Intensität des Kopfschmerzes reduzieren und bietet zahlreiche weitere Vorteile für die Gesundheit [4]. Es wirkt sich nachweislich positiv auf Schlaf, Stimmung, kardiovaskuläre Funktionen und viele weitere Aspekte aus [5]. Aktuelle Leitlinien empfehlen gewisse Bewegungsformen wie Yoga oder aerobes Training für die Behandlung von Migräne, wobei jedoch die Notwendigkeit einer individuellen Anpassung der Therapie betont wird [6].
Eine mögliche Definition von aeroben Training ist die Beschreibung als eine Form der körperlichen Aktivität, bei der die benötigte Energie hauptsächlich durch den aeroben Stoffwechsel (unter Verwendung von Sauerstoff) bereitgestellt wird und zeichnet sich meist durch eine moderate, aber kontinuierliche Belastung aus [7].
Physiotherapie bietet sich hier als optimale Disziplin an, um die in den Leitlinien empfohlenen Bewegungsformen individuell und patient*innenspezifisch umzusetzen. Im Gegensatz zu pauschalen Trainingsprogrammen ermöglicht die Physiotherapie eine gezielte Anpassung an die individuellen Voraussetzungen. Wichtig ist hierbei ein Verständnis für das Krankheitsbild und aktuelle Trainingswissenschaften, um ein geeignetes Programm für Betroffene zu erstellen und bei wechselnden Anforderungen adäquat reagieren zu können. Damit auch du dich in der aktiven Behandlung von Patient*innen sicher fühlst, kann dir der folgende Artikel wertvolle Unterstützung bieten und bei der Trainingsplanung, -ausführung und -anpassung für Patient*innen mit Migräne einen informativen Beitrag leisten.
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