Therapeutische Allianz – Wie sie Schmerzen lindern kann

Nicht spezifischer Rückenschmerz ist als Schmerz, Muskelverspannung, oder Steifigkeit definiert, der oder die rückseitig zwischen den unteren Rippenbogen und der inferioren Glutealfalte lokalisiert ist. Wenn dieser Schmerz länger als zwölf Wochen anhält, wird er als chronisch eingestuft [2]. Die Prävalenz des chronischen Rückenschmerzes stellt uns Physiotherapeut*innen vor eine Herausforderung. Die Mechanismen, wie die Physiotherapie den chronischen Schmerz beeinflussen kann, sind komplex [3]. Kontextfaktoren können unsere Therapieergebnisse zusätzlich zu Therapiemaßnahmen beeinflussen [4]. Diese Kontextfaktoren können als nicht spezifische Wirkungsweisen beschrieben werden. Wenn diese nicht spezifischen Kontextfaktoren die Therapieergebnisse beeinflussen, dann können diese auch als Placebo Effekt bezeichnet werden [5]. In der physiotherapeutischen Praxis kumulieren sich Placeboeffekte, also unspezifische Effekte, als auch spezifische Effekte. Wie groß der Effekt der unspezifischen Wirkungsweisen unserer Therapiemaßnahmen sind, wurde bisher nicht in den Fokus der Forschung gesetzt. Es ist notwendig alle Faktoren, die einen Einfluss auf die Therapieergebnisse haben, zu beleuchten und die jeweiligen Effekte einschätzen zu können.
Die therapeutische Allianz wurde in verschiedenen Disziplinen bereits mit positiven Ergebnissen und einer positiven Therapie- Adhärenz in Verbindung gebracht [6]. Die im folgenden beschriebene Studie hat sich zum Ziel genommen die Effekte einer verbesserten therapeutischen Allianz im Vergleich zu einer limitierten therapeutischen Allianz im Bezug auf die Schmerzintensität und der Muskelschmerz Sensitivität bei Patient*innen mit chronischen unteren Rückenschmerzen zu vergleichen.
Studien wie diese sind notwendig, um auch zukünftig mehr Einblick in die Wirkungsweisen unseres Handelns in der physiotherapeutischen Praxis zu haben.